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Ersatzteile selber mitbringen – was die Werkstatt rät

Ersatzteile selber mitbringenUm bei der Autoreparatur Kosten zu sparen, könnte man doch günstig im Internet erworbene Ersatzteile selber mitbringen. Online locken Ersparnisse von bis zu 70 Prozent. Jedoch erhält man für diesen Preis eben auch nicht viel Qualität.

Nicht nur deshalb raten Fachwerkstätten von einer Mitnahme selbst gekaufter Ersatzteile dringend ab.

Rechtliche Grundlagen und Folgen

Zu einer anstehenden Autoreparatur Ersatzteile selber mitbringen gestaltet sich aus rechtlicher Sicht als heikel: Eingriffe in moderne Fahrzeuge erfordern ein Zusammenspiel von hochwertigen Ersatzteilen und guter Fachkompetenz bei deren Einbau.

Vor allem setzen Fachwerkstätten daher auf die Verwendung von Ersatzteilen aus der Hand der Erstausrüster, also der Unternehmen, die die Teile für Neuwagenmontagen liefern. Oder aber die Werkstatt erhält sogenannte „qualitativ gleichwertige Ersatzteile“ bekannter Hersteller von einem Teilegroßhändler, zu dem seit Jahren ein Vertrauensverhältnis besteht.

Wenn dagegen Kunden Ersatzteile selber mitbringen, weiß die Werkstatt nichts über Herkunft oder Qualität dergleichen – hinzu kommt die Gefahr, an gefälschte Billigprodukte, z.B. aus dem Internet, geraten zu sein.

Theoretisch kann die Werkstatt das mitgebrachte Ersatzteil zwar einbauen, muss sich jedoch zuvor schriftlich absichern und übernimmt allein für die Montagetätigkeiten die Gewährleistung. Eine Sachmangelhaftung für das Ersatzteil muss der Monteur dabei ausschließen. Erweist sich das mitgebrachte Teil im Nachhinein als fehlerhaft, so haftet allein der Kunde dafür.

Keine Ersatzteile ohne Prüfzeichen

Laut einem Beschluss des Oberlandesgerichtes Hamm dürfen in Deutschland bestimmte Autoersatzteile nicht ohne offizielles Prüfzeichen verkauft werden. Auch wenn im Angebot explizit darauf hingewiesen wurde, dass das Ersatzteil nicht der StVZO entspreche, ist dennoch der Verkauf, genauso wie der Erwerb und die Verwendung des entsprechenden Teiles illegal.

Das Verbot bezieht sich vor allem auf die Bereiche Reifen, Beleuchtung und Sicherheitsgurte. Verzichten Sie daher zugunsten Ihrer eigenen Sicherheit gerade bei sicherheitsrelevanten Ersatzteilen auf den Kauf von Billigprodukten und darauf, Ersatzteile selber mitbringen zu wollen.

Ersatzteile selber mitbringen bedingt höhere Kosten

Der Stundenverrechnungssatz, mit dem eine Fachwerkstatt ihre Reparaturen kalkuliert, obliegt einer ausgewogenen Mischkalkulation: Neben dem Erlös aus dem Arbeitslohn finanziert sich der Betrieb über in der Werkstatt gekaufte Ersatzteile. So wird ein Teil des Deckungsbeitrages erwirtschaftet und es wird verhindert, dass zeitlich intensive Reparaturaufträge die Kosten in die Höhe schnellen lassen.

Ersatzteile selber mitbringen bedeutet, die Werkstatt muss der Reparatur einen höheren Stundenverrechnungssatz zu Grunde legen. Nur so können Mitarbeiter angemessen bezahlt und der technisch neueste Stand gewährleistet werden. Abgesehen davon liegt das Risiko dann ganz beim Kunden, da die Werkstatt beim Ersatzteile selber mitbringen ja keinerlei Haftung für Mängel übernehmen kann.

Sie wollen nur Profis an ihr Auto lassen und legen Wert darauf, dass alle einzubauenden Ersatzteile von geprüfter Qualität sind?

Umfangreiche Beratung, Fachreparaturen sowie exklusive Serviceleistungen rund um Ihr Fahrzeug erhalten Sie im Kfz-Meisterbetrieb Maudrich.

5 Kommentare auf “Ersatzteile selber mitbringen – was die Werkstatt rät

  • 10. Februar 2016 um 20:43
    Permalink

    Hallo

    Ein sehr interessanter Artikel.

    Würden Sie mitgebrachte Teile unter schriftlichem Verzicht auf Haftung einbauen?

    • 11. Februar 2016 um 12:29
      Permalink

      Generell werden KEINE mitgebrachten Teile wie Bremsen und Fahrwerksteile eingebaut. Einige Teile können wir unter Verzicht auf Haftung einbauen (z.B. Karosserieteile sowie nicht sicherheitsrelevante Teile). Es bedarf immer der Nachfrage, welche mitgebrachten Teile von unserer Werkstatt genehmigt werden. Wir hoffen, wir konnten Ihre Anfrage beantworten. Gute Fahrt!

  • 29. August 2017 um 22:19
    Permalink

    Hier muss ich aber nun auch einhaken.
    Ich würde keine Ersatzteile extern kaufen, um sie in der Werkstatt einbauen zu lassen, weil jeder von etwas leben muss und Gewinn wird eben auf Dienstleistungen UND Waren erhoben – das ist üblich.
    Und ja, Mischkalkukationen sind auch üblich, sollten jedoch innerhalb des Angebots an den Kunden stattfinden, nicht Kunden übergreifend. Das finde ich auch nicht vermittelbar und reine Bequemlichkeit bzw. kaufmännische Unzulänglichkeit. Wenn dann legt man doch Gebäude und Ausstattung analog auf die Arbeitszeit und teurere Gerätschaften auf die speziellen Tätigkeiten. Auf die Ersatzteile würde ich das nicht umlegen, sonst schaufelt man sich völlig zu Recht langfristig das eigene Grab.

    • 30. August 2017 um 15:16
      Permalink

      Vielen Dank für Ihre Antwort. Klar ist, dass in einer gut gehenden Werkstatt keine kundenübergreifenden Kalkulationen stattfinden. Jeder Kunde bekommt ein Angebot bezogen auf SEINE zu erledigenden Arbeiten.

  • 18. Juli 2018 um 22:15
    Permalink

    Ich finde das beschriebene Thema Auto Reparieren sehr spannend und habe schon viel darüber gelesen. Im Internet habe ich noch eine andere sehr hilfreiche Seite gefunden.

Kommentare sind geschlossen.